Das Narrativ von Flucht ist im deutschen Diskurs sehr männlich geprägt. Auch in den Medien dominiert die Berichterstattung und visuelle Darstellung über geflüchtete Männer – dabei waren im Jahr 2020 ca. 42% der Asylantragsteller*innen weiblich – also fast die Hälfte.

Wenn in Deutschland über geflüchtete Frauen gesprochen wird, dann oft über Unterdrückung, das Opfer-Sein, sexualisierte Gewalt und klassische Rollenbilder. Wenig präsent sind die vielfältigen Identitäten von Frauen sowie ihr Engagement – sei es in der Unterstützungsarbeit von Geflüchteten, in der Jugendarbeit oder anderswo. Dass es unter den geflüchteten Frauen Feministinnen, Aktivistinnen und überhaupt plurale Identitäten gibt, ist in diesem Diskurs kaum repräsentiert.

Deshalb sprechen wir bei der Veranstaltung mit Frauen, die genau diese Bilder brechen: Frauen, die eigene Fluchterfahrungen haben, sich bei Jugendverbänden engagieren oder bei der Seenotrettung auf dem Mittelmeer aktiv sind. Es geht um eigene Erfahrungen und empowerte Positionen – denn auch hier gilt: We Won´t Shut Up! Moderation: Zahra Akhlaqi (Moderations-Team des Bellevue di Monaco)